Zum zweiten Mal ins (glutenfreie) Paradies Sardinien
Da uns Sardinien im letzten Urlaub vor drei Jahren so begeistert hat, ging es dieses Jahr wieder auf die schöne italienische Insel. Allerdings nicht zu zweit, sondern dieses Mal zu dritt: Unser fast 2jähriger Sohn war auch mit dabei. Alles zu unserer Unterkunft, den Ausflügen und Stränden sowie natürlich auch zum glutenfreien Essen auf Sardinien, erfahrt ihr in diesem Post.
Anreise nach Sardinien bzw. Flug mit kleinem Kind
Da uns nur zwei Wochen Urlaub zur Verfügung standen und unserem Sohn im Auto häufig schlecht wird, war direkt klar, es geht per Flugzeug – nicht per Auto und Fähre – nach Sardinien. Die Vorzeichen der Anreise standen nicht gerade auf Entspannung: der Flug ging um 6 Uhr, d.h. Wecker um 3 Uhr und irgendwie hatten wir bei der Buchung nicht beachtet, dass an diesem Tag die Sommerferien in NRW anfingen… Trotzdem klappte alles recht reibungslos. Außer, dass der junge Mann nicht wie geplant zumindest einen Teil der Reise schlief, sondern ab 2.50 Uhr (vor dem Wecker) bis um 11 Uhr im Mietwagen wach war und das spannende Reisespektakel interessiert miterlebt und kommentiert hat.
Die Flüge (hin und rück) verliefen beide gut, zum Glück gab es keine Ohrenschmerzen beim Kleinen. Wobei es schon eine ziemliche Herausforderung war, den jungen Herrn davon zu überzeugen, dass man (zumindest in der Start- und Landephase) angeschnallt auf dem Schoß sitzen muss. Die Zeit haben wir mit einem neuen Flugzeug-Buch, ein paar Snacks und Spielen/Unterhalten mit den Sitznachbarn vertrieben. Aber nach 2 bzw. 2,5 Stunden Flug war es dann auch gut, dass wir wieder etwas mehr Bewegungsfreiheit hatten.
Tipps: Wir haben den Vorabend Checkin genutzt, so dass wir uns am Reisetag nur um uns und das Handgepäck kümmern mussten, das war deutlich entspannter.
Snacks und etwas zu Trinken sollte man in jedem Fall im Handgepäck haben.
Unterkunft im Ferienhaus in Torre di Bari
Nachdem wir bei unserer letzten Sardinien-Reise mehrere Orte (La Maddalena, Orosei und Cagliari) als Stopps angefahren haben, haben wir uns dieses Mal nur für einen Standort (plus Vorübernachtung am Flughafen vor dem Rückflug ab Cagliari) entschieden.
Die Wahl ist auf Bari Sardo bzw. den zugehörigen Badeort Torre di Bari gefallen, da es dort einen langen natürlichen Strand mit kleinem Pinienwald (als schattiger Rückzugsort) gab und der Ort laut Beschreibung „kaum touristisch“ sein sollte. Das war auch tatsächlich so: Trotz Hochsaison (MItte/Ende Juli), war der Ort nicht allzu überlaufen und überhaupt war alles sehr beschaulich: Es gibt nur wenige Läden, Restaurants etc.
Wir hatten dort ein Ferienhaus über „Ferienhaus auf Sardinien“ gebucht. Das Haus lag in einer kleinen Siedlung, ca. 15 Minuten zu Fuß zum Strand, etwas am Hang mit Meerblick vom Balkon. Diese Unterkunft war wirklich ein Glücksgriff: Es gab z.B. zwei Terrassen mit jeweils Tisch und Stühlen, so dass man immer im Schatten sitzen konnte, ein Kinderbett wurde kostenfrei gestellt und es gab eine Waschmaschine – gerade bei Kind mit Reiseübelkeit unverzichtbar.
Wandern auf Sardinien mit kleinem Kind
Da uns besonders die Kombination von Bergen und Meer auf Sardinien so begeistert, wollten wir auch in diesem Urlaub einige Wanderungen machen – nur eben dieses Mal mit Kind. Es war natürlich klar, dass der Nachwuchs-Wanderer mit zwei Jahren nicht selbst über bergige Pfade läuft oder laufen sollte. Daher haben wir zu Hause ausprobiert, wie es mit der Trage auf dem Rücken funktioniert (wir haben den Bondolino von Hoppediz) . Klappte im Wohnzimmer überhaupt nicht. Vor Ort ging es nach etwas Überzeugungsarbeit (singen, ein paar Snacks…) erstaunlich gut. Er ist brav drin geblieben und für meinen Mann war es auch einigermaßen tragbar, nur stehen bleiben durfte er nicht, dann kam direkt „WEITER!!!!!“ von hinten.
Wir haben wieder den Rother Wanderführer Sardinien – erhältlich bei (Thalia Partnerlink*) – verwendet und hier Routen ausgewählt, die nicht allzu viele Kilometer (und Höhenmeter) umfassten. Unsere Erfahrung der letzten Urlaube hatte gezeigt, dass die Gehzeiten durchaus sehr sportlich sind. Also auch wenn man sich für ziemlich fit hält, sollte man zumindest zum Einstieg und vor allem nicht mit Kind, eine zu anspruchsvolle Route wählen. Als Schuhwerk sind feste Schuhe, zumindest Turnschuhe, wirklich notwendig.
Tipp: Da die Kennzeichnung der Wege oft nur sporadisch vorhanden ist, empfielt es sich die aktuelle Version des Wanderführers zu kaufen und die GPS Daten der Routen aufs Handy zu laden. Wir haben uns bei einer Wanderung mehrfach verlaufen…
Wir haben drei Wanderungen gemacht, bei allen gab es tolle Panoramen zu bestaunen und wir waren die ganze Zeit alleine unterwegs (und das in der Hochsaison!), lediglich einmal haben wir zwei andere Leute aus der Ferne gesehen.
Kinderfreundliche Strände auf Sardinien
Wir haben eine gute Mischung aus Zeit am Strand, einigen kleinen Ausflügen, Wanderungen und Zeit am Ferienhaus gemacht.
Diese Strände fanden wir schön und für Kinder geeignet:
Torre di Bari: Es gibt einen kleinen Spielplatz im Pinienwald, der auch natürlichen Schatten spendet, und eine Strandbar. Der Sand ist feiner Kies. Das Wasser ist recht ruhig und meist auch relativ seicht auf den ersten Metern, dann wird es aber schnell tief.
Foxi: Sehr ruhig und natürlich, feiner Sand (am Wasser größere Kiesel) und am Rand etwas natürlicher Schatten unter Pinien. Es gibt eine Standbar. Bei Wind sind die Wellen recht stark für Kinder.
Su Sirboni: Landschaftlich der schönste Strand, an dem wir waren, da die kleine Bucht von Felsen umschlossen ist. Der Zugang ist allerdings etwas schwieriger: Man läuft gute 30 Minuten von der Straße über einen schmalen felsigen Weg zur Bucht und trotzdem ist man dort im Sommer nicht alleine. Für Kinder ist dieser Strand ideal, das Wasser ist sehr seicht und der Sand ist fein und somit ideal zum Burgen bauen. Es gibt kaum natürlichen Schatten, also unbedingt einen Sonnenschirm mitnehmen.
Unsere Ausflüge mit Kind auf Sardinien
Die Anzahl und auch das zeitliche und kilometermäßige Ausmaß der Ausflüge haben wir dieses Mal etwas gedrosselt.
Diese Orte fanden wir besonders schön und auch mit Kind geeignet:
- Lanusei: süßer Bergort mit kleinen Straßen, allerdings recht kurvige Anfahrt
- Cagliari: natürlich darf ein Besuch in der Hauptstadt nicht fehlen, mit Kind bedingt geeignet (Stadtbesuch eben…). Wir fanden es im Botanischen Garten schön, da der kleine Mann dort unbedenklich frei laufen konnte und es angenehm schattig war.
- Höhle Su Marmuri: Wir waren schon in einigen Höhlen, aber diese war wirklich beeindruckend durch die riesigen „Räume“ und die interessanten Steinfiguren bzw. -formen. Auch der Kleine fand es spannend in der Höhle.
- Santa Maria Navarrese: nettes kleines Küstenörtchen, schon recht touristisch, aber trotzdem sympathisch. Es gibt auch eine Eisdiele mit glutenfreien Eishörnchen und einen schönen Park mit Spielplatz.
glutenfrei Essen auf Sardinien
Direkt vorweg: glutenfreie Ernährung auf Sardinien ist wirklich einfach: glutenfreie Pizza und Pasta sind in Restaurants meist kein Problem, das glutenfreie Pastasortiment in den Supermärkten ist selbst in kleinen Orten absolut beachtlich (mindestens vier bis fünf Marken und diverse Sorten) und vor allem absolut beeindruckend: Die meisten Italiener kennen den Begriff „senza glutine“ und sind häufig selbst auch mit den Themen Zöliakie und Kontamination im Bilde!
Hier meine diesjährigen Tipps:
- Eisdiele Mastro Gelataio in Santa Maria Navarrese
- glutenfreier Supermarkt in Lanusei
- glutenfreie Pizza im Hotel Domus de Janas in Torri di Bari
- Essen im MAN.GIA in Cagliari – ein komplett glutenfreies Restaurant inkl. glutenfreiem Bier vom Fass, der absolute Zöli-Traum!
Fazit: Nichts wie (wieder) hin! Sardinien glutenfrei und mit Kind ist einfach klasse. Essen trotz Zöliakie ist absolut kein Problem und Kinder werden mehr als herzlich von allen Italienern begrüßt.
Ich hoffe also, ich habe euch von diesem Reiseziel überzeugt. 😉
Buon viaggio,
das glutenfrei frollein
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Hallo! Nachdem ich Sardinien im Juli schon ausgeschlossen hatte, lese ich nun durchaus machbar. Wie ist das Fortbewegen auf der Insel im Juli? Standet ihr viel im Stau? Hast du auch noch andere Orte entdeckt wo du dachtest … ah, da ist es auch nicht zu überlaufen?
LG Sabine
Hallo Sabine,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Es war einiges an Verkehr auf der Autobahn direkt am Flughafen, aber sonst kann ich mich nicht erinnern, dass wir im Stau standen. Selbst in Cagliari wirkte es nicht besonders voll. Die Ecken, die ich im Post beschrieben habe, waren alle trotz Juli relativ ruhig, mit Ausnahme vielleicht vom Strand Su Sirbone. Da war es schon ziemlich voll und entsprechend viele Autos an der Straße.
Wie es an den anderen Ecken/Küstenabschnitten weiter nördlich oder westlich im Juli aussieht, kann ich dir allerdings nicht sagen.
Generell ist ein Tipp für Einsamkeit im Juli auf Sardinien: wandern. Wir haben kaum jemanden auf unseren Touren getroffen.
Einen schönen Urlaub und liebe Grüße
Yvonne