Glutenfrei durch Costa Rica – meine erste Reise mit Zöliakie
Meine erste Reise nach der Zöliakie-Diagnose war direkt eine Fernreise und noch dazu sogar eine Rundreise mit ständig wechselnden Hotels. Mutig! Das lag aber vor allem daran, dass die Reise bereits vor der Diagnose gebucht war.
Warum ausgerechnet Costa Rica ein Glücksgriff für die erste glutenfreie Reise war und mehr zu unseren Unterkünften und Erlebnissen in diesem wunderbaren Naturparadies in Mittelamerika, erfahrt ihr hier in diesem Post.
Reisen mit Zöliakie – so geht’s
Um sicher und zufrieden mit Zöliakie zu reisen, ist etwas Recherche im Voraus gefragt. Aber dieser Aufwand macht sich vor Ort absolut bezahlt. So sollte man vorab rausfinden, ob man in Hotels und Restaurant glutenfrei essen kann und wie es mit dem glutenfreien Sortiment in den Supermärkten aussieht. Da unsere Reise bereits vor der Diagnose gebucht war und wir nicht alles umplanen wollten, habe ich den Veranstalter (wir haben bei erlebe Fernreisen gebucht) und die jeweiligen Hotels informiert, dass ich glutenfrei essen muss. Außerdem hatte ich natürlich einiges an „glutenfreiem Notfallproviant“ dabei.
Mehr Tipps zum glutenfreien Reisen findet ihr übrigens im Post #Bloggerkooperation: Glutenfrei unterwegs – Tipps & Tricks
glutenfrei Essen in Costa Rica
Dass ausgerechnet Costa Rica ein Glücksgriff für eine glutenfreie Reise war, stellte sich heraus, als ich über die lokale Küche recherchiert habe: Zum Frühstück gibt es gallo pinto (Reis mit schwarzen Bohnen und Gewürzen) mit Ei und dazu frische Früchte – und natürlich KAFFEE. Das heißt: Das costa ricanische Frühstück ist von Natur aus glutenfrei!!! Zu den Hauptmahlzeiten gibt es auch oft Bohnen oder Reis als Beilagen – also auch glutenfrei.
Ein weiterer Schwerpunkt der karibischen Küche sind frische Früchte – der Geschmack von Ananas und Avocado in Costa Rica ist absolut kein Vergleich zu dem in Deutschland.
Da meist sehr ursprünglich gekocht wird, ist Kontamination durch Gewürze und Bindemittel auch kein großes Thema. Außerdem wird sehr viel aus Mais und Maismehl hergestellt. Wenn ich etwas besser Spanisch sprechen würde (….oder mich mehr getraut hätte…), hätte ich sicher auch noch mehr probieren können, z.B. Teilchen und Pasteten aus Maismehl.
Meine glutenfreien Highlights in Costa Rica
Insgesamt war es einfach toll, wie unkompliziert es war / ist glutenfrei durch Costa Rica zu reisen. U.a. fand ich es total reizend als bei einem Ausflug in der Drake Bay, die Köchin unserer Unterkunft mir fürs Picknick frisch gebackene Mais Tortillas mitgegeben hat (die restliche Gruppe hatte Brot).
Ansonsten war das erste und beste Gallo Pinto der Reise ein absolutes kulinarisches Highlight – gab es im Hotel Le Bergerac in San José.
Nach mehreren Tagen Gallo Pinto statt Brot zum Frühstück war ich dann allerdings mehr als glücklich über unseren Aufenthalt im Hotel Cuna del Angel in Dominica, das ein 100% glutenfreies Restaurant zu bieten hat – und auch glutenfreies Brot! Dass es an dieser Station unserer Reise viel geregnet hat, hat mich nicht gestört: Der Fokus lag auf Essen und Lesen.
Insbesondere retrospektiv finde ich es beachtlich, dass ich diese Reise als sehr unbefangen in Hinblick auf Zöliakie in Erinnerung habe: Glutenfrei hat super geklappt. Zugegeben: Damals hatte ich das Kontaminationsthema noch nicht so verinnerlicht, so dass ich nicht angespannt in Restaurants saß und mich gefragt habe, ob die Speisen auch wirklich 100% glutenfrei sind (so wie heute oftmals…).
Funfact: Dass mein Blog zum Reisezeitpunkt (2014) noch nicht in Planung war, zeigen auch die Fotomotive: kein einziges Bild von einem Essen habe ich in unserem Fundus gefunden.
Unvergessliche Reiseerlebnisse in Costa Rica
Neben dem wirklich leckeren und frischem Essen war es unvergesslich gefühlt im Dschungel zu schlafen, zumindest hörte es sich nachts durch die dünnen Wände der Lodges so an…
Besonders beeindruckt haben mich die blaue Lagune in Bijagua, die verschiedenen Landschaften von karibischem Meer über Vulkane, einem an die Schweiz-erinnerndes Hinterland und natürlich die vielen Regenwälder mit ihren einheimischen Tieren: von kleinen Kolibris über süße Äffchen, Faultier bis zu einem Tapir haben wir sehr viele Tiere sehr nah erleben können. Ähnlich wie in Südafrika hat sich auch in Costa Rica gezeigt, dass es absolut Sinn macht, einen geführten „Walk“ zu machen, da man die Highlights der Flora und Fauna sonst oftmals übersieht.
Unterwegs in Costa Rica
Wirklich komplett anders als bei allen Reisen zuvor war unser Verkehrsmittel: ein Jeep mit Allrad-Antrieb, der auch absolut notwendig war bei den „Straßen“ vor Ort… Aber unser „Jimny“ hat uns problemlos zu allen Stationen gebracht.
Abenteuerlich waren auch sehr viele dürftig geflickte Brücken, vor allem die alte Eisenbahnbrücke am Grenzübergang nach Panama (wir haben noch einen Abstecher auf die Inselgruppe Bocas in Panama gemacht): Hier musste man wirklich genau schauen, wo man hintritt so riesig waren die Löcher…
Ward ihr auch schon einmal in Costa Rica oder steht das Land noch auf eurer „Reise Liste“?
Wir werden auf jeden Fall noch einmal nach Costa Rica reisen – allein schon, um bessere Fotos und einige Food-Bilder zu machen 😉
Viele Grüße
das glutenfrei frollein
Hallo Yvonne,
dein Reisebericht hat mich sehr fasziniert.
Mich würde mal interessieren,was die Reise nach Costa Rica gekostet hat?
Liebe Grüße Silvia
Hallo Silvia,
vielen lieben Dank, das freut mich sehr. 🙂
Oh, den Reisepreis müsste ich noch einmal nachschlagen, das habe ich gerade nicht mehr im Kopf. Ich fürchte aber auch, dass die Preise mittlerweile ganz anders (deutlich höher) liegen werden, da unsere Reise schon neun Jahre zurück liegt.
Liebe Grüße
Yvonne